Angeregt durch die Aktion Maria 2.0 aus Münster hielten am 20. Mai 2019 Adele Rost und Martina Busch-Engels vor der Kirche St. Aloysius in Stürzelberg einen Wortgottesdienst ab, um auf die Initiative Maria 2.0 und ihre eigenen Anliegen und Bedenken zur Situation der katholischen Kirche aufmerksam zu machen.
Schnell fanden sich in den verschiedenen Gemeinden des Seelsorgebereichs Dormagen-Nord und darüber hinaus weitere Frauen, die ihre Interessen in dieser Initiative vertreten sehen. Es geht ihnen um die wirkliche Gleichberechtigung von Frauen in der katholischen Kirche: keine Frau, die von Gott berufen ist, sein Wort zu verkünden und die Sakramente zu spenden, darf daran aufgrund von Menschen gemachten Gesetzen länger gehindert werden.
Es geht uns genauso um den Abbau von Machtmissbrauch: die kirchlichen Strukturen entsprechen nach wie vor solchen aus feudalen Herrschaftssystemen. Das passt nach unserer Auffassung nicht zur Botschaft vom Reich Gottes, an dem wir alle gemeinsam als Volk Gottes zu arbeiten von Gott berufen sind. Und so geht es uns nicht zuletzt um eine glaubwürdige Aufarbeitung des furchtbaren sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche, den genau diese feudalen Strukturen ermöglicht haben und der deswegen so leicht zu vertuschen war.
Wir engagieren uns und erheben unsere Stimme mit dem Ziel, dass sie Gehör findet und Veränderungen entsprechend der Forderungen nicht nur eingeleitet, sondern auch umgesetzt werden. Dabei geht es uns nicht allein um den (berechtigten!) Protest, sondern genauso um das Gebet – denn wir sind überzeugte katholische Christinnen, die ihre Kirche unterstützen möchten, damit sie dem Vorbild Jesu Christi mehr entspricht und zeitgemäß auf die Menschen in ihrer Lebenssituation zugeht. Das können wir nicht allein aus unserer Kraft erreichen, sondern dafür sind wir auf Seine Unterstützung angewiesen.
Darüber hinaus möchten wir den Gläubigen in unseren Gemeinden zeigen, dass Frauen ihnen etwas zu sagen haben. Deshalb geben wir einige Male im Jahr in einer der Sonntagsmessen ein Zeugnis unseres Glaubens, selbstverständlich in Absprache mit den zelebrierenden Geistlichen.
Geduld ist eine große Tugend aber nicht unendlich. Unser Erscheinen in der Öffentlichkeit ist ein Beitrag, diesen Prozess zu beschleunigen, denn nur Redenden kann geholfen werden.